SchwäPo 28.06.2004

FESTAKT / Pflegewohnhaus in Essingen eingeweiht

Kleeblatt komplett

Nach einem Jahr Bauzeit ist gestern das neue Pflegewohnhaus im Seniorenzentrum "Am Seltenbach" in Essingen eingeweiht worden. Schon am Donnerstag werden die ersten Bewohner in die hellen Zimmer einziehen.
VON ANGELIKA WESNER

"Ich hatte den Eindruck, als ob Heinzelmännchen am Werk waren", erklärte der Essinger Bürgermeister Wolfgang Hofer Abend bei der Einweihung. Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich und über 40 Jahre, nachdem die ersten Gedanken über den Bau einer solchen Einrichtung im Ort ausgetauscht wurden, steht nun im Herzen Essingens ein einstöckiges Gebäude, das älteren Bürgern eine Heimat werden soll.
Mit dem Pflegewohnhaus, betreuten Seniorenwohnungen und einer Begegnungsstätte werde ein wichtiger Grundstein für die Essinger Seniorenversorgung geschaffen. Die Pflegezimmer sind jeweils mit einem Bad ausgestattet. Gemeinschaftsräume, ein "schwäbischer Feng-Shui-Garten", wie Wolfgang Hofer die rollstuhlgerecht gestalteten Außenanlagen bezeichnet, gehören ebenfalls dazu. Das ganze Gebäude wurde ebenerdig angelegt, um so ein barrierefreies Wohnen zu ermöglichen. Darüber hinaus sehe die Konzeption ein weiteres Geschoss für 30 Pflegeplätze vor, erläuterte Hofer.
Die Begegnungsstätte soll im Dezember fertiggestellt sein. Rund 2,8 Millionen Euro habe der Bau des Pflegewohnhauses gekostet, ließ der Bürgermeister wissen. Davon hätten das Land Baden-Württemberg 928 000 Euro, der Ostalbkreis 464 000 Euro übernommen. Für Hofer war klar, dass eine Realisierung dieses Projektes ohne diese Finanzspritze nicht möglich gewesen wäre.
Als Geschäftsführerin der Johanniterhäuser Baden-Württemberg, die das Seniorenzentrum in Essingen betreiben, erklärte Ruth Moser-Weikert: "Das Modell Rosenstein ist komplett". Mit den Häusern der Johanniter-Unfallhilfe in Rosenstein, Böbingen, Mögglingen und Essingen sei eine durchgängige Versorgungskette erreicht worden. 125 vollstationäre Pflegeplätze, dazu zehn Kurzzeit und zwölf Tagespflegeplätze stünden zur Verfügung. Die Lebensgeschichte und die persönlichen Gewohnheiten der Bewohner würden in diesen Häusern beachtet.
Mit einer großen Torte besiegelte der Architekt und Geschäftsführer der Essinger Wohnungsbau, Michael Fischböck, die Fertigstellung des Hauses.
Für die Vorsitzende des Fördervereins Essinger Seniorenbetreuung, Brigitte Meck, bedeutete die Eröffnung der Senioreneinrichtung eine deutliche Verbesserung der Lebenssituation für ältere Essinger Mitbürger. Landrat Klaus Pavel bezeichnete die Konzeption des Kleeblatt-Modells mit seiner wohnortnahen Versorgung als klug gewählt.
"Alte Menschen sollen nicht abgeschoben werden", betonte der Bürgermeister der Stadt Heubach, Klaus Maier, der für die Gemeinden des Rosenstein-Modells sprach. Die Pflegehäuser in Heubach, Böbingen, Mögglingen und Essingen sollten dafür sorgen, dass alte Menschen in ihrer vertrauten Umgebung bleiben könnten. Die Kooperation mit der Johanniter Unfallhilfe sei dabei stets eine gute Sache gewesen." Wir sind jetzt vollständig", schloss Maier.

© Schwäbische Post 28.06.2004